Auer2005b

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Auer2005b
BibType ARTICLE
Key Auer2005b
Author(s) Peter Auer
Title Syntax als Prozess
Editor(s)
Tag(s) IL, Syntax, Grammar
Publisher
Year 2005
Language German
City
Month
Journal InLiSt - Interaction and Linguistic Structures
Volume
Number 41
Pages
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DOI
ISBN
Organization
Institution
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Abstract

In diesem Beitrag werden grundlegende Eigenschaften der mündlichen Interaktion und ihre Konsequenzen für die Theorie der Syntax der Gesprochenen Sprache diskutiert.

Mündliche Interaktion hat zum einen eine spezifische Zeitstruktur, die der gesprochenen Sprache ihren Stempel aufdrückt. Sie erfordert die permanente Bearbeitung von Projektionen syntaktischer Art. Eine Syntax der Gesprochenen Sprache muss das Projektionspotential syntaktischer Strukturen in die Beschreibung integrieren und die verschiedenen Projektionstypen bewerten (online-Syntax).

Zum zweiten muss eine Theorie der Gesprochenen Syntax berücksichtigen, dass die Konstruktion syntaktischer Strukturen in der mündlichen Interaktionssituation dialogisch erfolgt. Die Äußerungen eines Sprechers sind oft nicht autark, sondern von den Äußerungen der vorausgehenden Sprecherin syntaktisch abhängig. Umgekehrt stellen sie selbst Strukturlatenzen zur Verfügung, die nächste Sprecher für die Syntax ihrer Äußerungen nutzen können. Emergente syntaktische Strukturen werden oft kollaborativ hergestellt. Rezipientinnen beeinflussen überdies durch ihre (fehlenden oder produzierten) Rezipientensignale die syntaktische Form der emergenten Äußerung.

Zum dritten erfordert mündliche Interaktion musterhaft verfügbares syntaktisches Rezeptwissen. Dies spricht für die Integration des Konstruktionsbegriffs der construction grammar in die Syntax der Gesprochenen Sprache. Dazu wird als Beispiel ein Ausschnitt aus der Konstruktionssyntax von so à X (so und seine prozjizierten Folgesyntagmen) diskutiert.

Notes